FVM-Ehrenamtspreis für Elisabeth Arentz (SC West) und Peter Hoffmann

Engagierte Ehrenamtler wirken oftmals im Hintergrund, doch ihre Taten haben zweifellos eine große Bühne verdient. Mit dem "FVM-Ehrenamtspreis" würdigt der Fußball-Verband Mittelrhein langjähriges Engagement im Verein. Wolfram Kämpf stellt die FVM-Ehrenamtspreisträger des Jahres 2017, Elisabeth Arentz vom SC West Köln und Peter Hoffmann, vor.

 

FVM-Ehrenamtspreis für Elisabeth Arentz (SC West) und Peter Hoffmann

Elisabeth Arentz (SC West Köln)

Es gab Zeiten, da waren vor allem Hartnäckigkeit und ein langer Atem gefragt. Doch daran hat es Elisabeth Arentz in ihrem Engagement beim SC West Köln nie gefehlt. Gegen einigen Widerstand gelang es ihr, Anfang der 90er-Jahre eine Frauen-Mannschaft zu etablieren. Die gebürtige Ehrenfelderin kann sich noch gut an die Skepsis gegenüber den kickenden Frauen erinnern – zumal sie damals selbst für den SC West die Schuhe schnürte. "Inzwischen hat sich das völlig verändert und die Frauenmannschaft ist als Landesligist das klassenhöchste Team des Klubs, auf das alle stolz sind", sagt Arentz. Doch ihr Wirken hatte noch ganz andere Facetten. Die heute 71-Jährige war Jugendleiterin, Kassiererin, zwischenzeitlich sogar Vorsitzende, vor allem aber war und ist sie als Geschäftsführerin eine Institution in dem Klub aus dem Kölner Westen. Die Fußball-Leidenschaft hatte ihr bereits der Vater vererbt, aber den Weg zum ehrenamtlichen Engagement beim SC West wies ihr erst der eigene Nachwuchs: "Nachdem meine Söhne Oliver und Gregor Anfang der 80er-Jahre angefangen haben, Fußball zu spielen, bin ich da allmählich hineingerutscht", sagt sie. Erst packte sie als Spielermutter an, ehe sie sich in der Jugendabteilung engagierte. Die Begeisterung für den Klub, den Sport und die Spieler hat sie nicht mehr losgelassen. Inzwischen mischt Arentz seit mehr als 35 Jahren ehrenamtlich mit. Die Stunden, die sie dafür lange Zeit neben den Jobs in der Werbe- und Medienbranche investierte, hat sie nie gezählt. Doch es werden einige sein. "Bereut habe ich den Aufwand aber nie", sagt sie. Zu schön ist das alltägliche Wirbeln für den Klub und zu großartig waren manche sportliche Erfolge. Arentz weiß noch genau, dass auch sie ein paar Tränchen verdrückte, als 1999 der Landesliga-Aufstieg der Männer perfekt war: "Das war unbeschreiblich emotional. Und bei den Feierlichkeiten war der Teufel los." Etwas beschaulicher, aber nicht minder bewegend war die Einweihung des Kunstrasenplatzes im November 2011. "Da wurde ein Traum wahr", sagt sie. Und für diese Momente nimmt sie gerne den Stress und die Arbeit in Kauf, die der 486 Mitglieder zählende Verein mit seinen 24 Mannschaften für die Ehrenamtler im Hintergrund macht.

Peter Hoffmann (SV Niersquelle Kuckum)

Kontinuität und Verlässlichkeit sind beim SV Niersquelle Kuckum nicht bloß Worthülsen. Diese Tugenden sind die Säulen des Vereins aus dem 480 Einwohner zählenden Erkelenzer Stadtteil. Dafür sorgt allen voran ein Mann: Peter Hoffmann. "Er ist mit seiner wohl einmaligen Vita unbestritten eine der Galionsfiguren in der Vereinsgeschichte", erklärt Geschäftsführer Lukas Storms. Bereits 1962 wurde Hoffmann Mitglied des Vorstands. Und daran hat sich bis heute nichts geändert, auch wenn aus dem damals 18-jährigen vor Tatendrang strotzenden Mittelfeldspieler längst ein routinierter Lenker des Klubs geworden ist. Der 73-Jährige hat Höhen und Tiefen der Vereinsgeschichte miterlebt und ist mit den Sorgen und Nöten der 140 Mitglieder vertraut. "Dass man sich untereinander kennt und hilft, macht unseren Verein aus", sagt er. Hoffmann muss es wissen. Er prägte schließlich mehr als die halbe Geschichte des 1927 gegründeten Vereins mit. Nach einigen Jahren als Jugendleiter wurde er erst Zweiter und 1967 Erster Geschäftsführer. Fünf Jahrzehnte lang übte er diese Tätigkeit aus, ehe er im vergangenen Jahr das Zepter an den 23-jährigen Storms weiterreichte und seitdem im Hintergrund wirkt. "Es hat mir in all den Jahren immer Spaß gemacht, weil hier eine enorme Kameradschaft und gute Zusammenarbeit im Vorstand herrschten", sagt Hoffmann, dem stets die Förderung der Jugendarbeit besonders am Herzen lag. Sportliches Highlight war zweifellos der Landesliga-Aufstieg 2001. "Da haben wir als kleiner Verein bei den Großen mitgemischt", sagt er. Dennoch blieb er stets bescheiden. "Er hat sich nie in den Vordergrund gedrängt. Was ihn auszeichnet, sind Leidenschaft, Freude, Bodenständigkeit, Loyalität und Enthusiasmus", sagt Storms. Hoffmanns großes Engagement ermöglichte auch seine Frau Helga, mit der er die beiden erwachsenen Töchter Ulrike und Corinna hat.

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