Kabil Azizi nimmt Abschied als Schiedsrichter aus der Landesliga

Bei der jüngsten Leistungsprüfung in der Sportschule Hennef verkündete Kabil Azizi sein Karriereende als Schiedsrichter in der Landesliga, aber nur als aktiver Schiedsrichter in dieser speziellen FVM-Liga. Er möchte sich von nun an seiner gerade im Wachstum befindlichen Familie widmen - und da gibt es ja noch den Kreisschiedsrichter-Ausschuss Köln.

Kabil Azizi nimmt Abschied als Schiedsrichter aus der Landesliga

In Hennef erhielt Kabil Azizi aus den Händen von Michael Bernhardt, dem stellvertretenden Vorsitzenden des FVM-Verbands-Schiedsrichterausschusses natürlich ein passendes Abschiedspräsent.

Dem KSA Köln ist Kabil Azizi in unterschiedlichen Funktionen schon seit einer kleinen Ewigkeit lange ehrenamtlich verbunden, was auch in Zukunft durchaus eine Fortsetzung finden soll.

Kabil Azizi selbst lässt einmal in den nachfolgenden Ausführungen seinen Werdegang und Höhepunkte als Schiedsrichter Revue passieren:

„Der Beginn der Schiedsrichtertätigkeit erfolgte wie so oft aus einem „Zufall“. Eigentlich wollte mein Bruder Schiedsrichter werden und ich bin einfach zum Anwärterlehrgang mitgegangen und habe die Prüfung am 25.11.1995 erfolgreich bestanden. Seitdem habe ich diesem Hobby die Treue geschworen.
Recht schnell kam ich dann Ende 1997 in den damals erstmalig eingerichteten Verbandsförderkader unter der Leitung von Jan F. Orth. Auch der allerersten Fahrt zum Dana Cup Hjorring im Sommer 1998 wohnte ich bei und stieg danach in der Winterpause 1998/1999 in die Bezirksliga auf.

Nach 2 Jahren in der Bezirksliga erfolgte im Winter 2000 der Zwischenaufstieg in die Landesliga, aus der ich wiederum nach nur einem halben Jahr im Sommer 2001 den Durchmarsch in die Verbandsliga schaffte,  zum damaligen Zeitpunkt mit 21 Jahren einer der jüngsten FVM-Aufsteiger überhaupt in die Verbandsliga. 
In der Verbandsliga verweilte ich 3 Jahre bis Sommer 2004, dann erfolgte leider der für mich unglückliche Abstieg in die Landesliga –
 wohl weil ich für den Beobachter Karl-Heinz Kümpel in einem Spiel zu wenig Karten gezeigt habe.

Heute sehe ich dies mit einem lachenden Auge, war der gute Karl-Heinz (sein aktueller Ruhestand auf Mallorca sei ihm gegönnt) doch immer dafür bekannt, viele Karten entsprechend mit hohen Noten zu belohnen. Meine persönliche Anmerkung gerade für die jungen Schiedsrichter möchte ich hier jedoch noch mit auf den Weg geben: Spiele, gerade wichtige Spiele, leitet man nicht mit persönlichen Strafen. Die sehr guten Schiedsrichter leiten Spiele mit ihrer Persönlichkeit und finden in ihrem Auftritt und der Ansprache an die verschiedenen Spielertypen immer den richtigen Ton.

Seit 2004 verweilte ich nun ununterbrochen in der Landesliga. Während der Verbandsligazeit davor und auch lange Jahre darüber hinaus durfte ich in der damaligen 4. Liga, der Oberliga und der späteren NRW-Liga als Assistent mitfahren. Gespannsführer zu dieser Zeit waren gestandene SR-Größen wie Dirk Könen, André Pütz und Torsten Gebhardt. 

An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmals ausdrücklich bei meinem treuesten Assistenten, der mich gute 10 Jahre lang an der Seite begleitet hat, bedanken. Es ist der Kollege Marco Feith, der dem einen oder anderen sicherlich bekannt ist.
Neben der Schiedsrichterei bin ich im Kreis Köln seit 2001 als Mitglied des Lehrstabs tätig und seit 2004 auch im Schiedsrichterausschuss Köln, aktuell als stellvertretender Vorsitzender und KSA-Geschäftsführer. Darüber hinaus beobachte ich  bereits seit Sommer 2009 auf Verbandsebene und möchte auch über meine aktive Zeit als Schiedsrichter weiterhin als Beobachter tätig sein.
Wie viele schon wissen, werde ich bald Papa und möchte mich in Zukunft in erster Linie der wichtigsten Aufgabe im Leben - der Familie – widmen. Dem Schiedsrichterwesen werde ich jedoch in anderer Funktion sicherlich noch sehr lange erhalten bleiben. 

Als kleine Anekdote noch zwei der schönsten Erlebnisse in der nunmehr 22-jährigen Laufbahn als Schiedsrichter:

• Eins der schönsten Spiele vor sehr vielen Jahren war in der Saisonvorbereitung ein Assistenteneinsatz bei Dirk Könen, wo der 1. FC Köln als Bundesligist zu Gast bei Viktoria Köln war. Die Zuschauerkulisse von fast 10.000 Besuchern war ein wirklich einmaliges Erlebnis. 

• Noch schöner jedoch war ein Erlebnis bei einem KommMit-Turnier in Rimini/Italien. Ich pfiff das Viertelfinale in der A-Jugend zwischen einem schwedischen und einem italienischen Team, Zuschauerzahl knappe 500.

Nach dem Spiel erhielt ich als SR für meine offenkundig sehr gute Leistung stehende Ovationen von diesen Zuschauern und wurde gefeiert. Sie riefen „Referee“ und „Arbitro“ (italienisch für SR) und applaudierten. Dieses einmalige Erlebnis hatte ich leider nie wieder, sieht die Realität für uns SR doch leider immer ganz anders aus. Daher war dieses Erlebnis eins der schönsten, wenn nicht sogar das schönste überhaupt.

Rückblickend Danke für 20 Jahre FVM-Ebene since 1997!“

 

 

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