2020 und die Corona-Pandemie – ein „wahres Seuchenjahr“

2020 und die Corona-Pandemie – ein „wahres Seuchenjahr“

Ein Jahresrückblick unter besonderen Bedingungen

Wenn uns jemand vor einem Jahr prognostiziert hätte, wie sich unser gesamtes Leben in den kommenden Monaten bis zum heutigen Tage verändern würde, hätten wir diesen nachvollziehbar für verrückt erklärt.

Corona hat jedoch neue Realitäten geschaffen, die sich durchgreifend von der KITA über Schule, Beruf, Familienleben bis in unsere Altersheime ausgewirkt haben, nicht zuletzt auch auf den Fußball.

Als absehbar wurde, wie sich die Veränderungen auf unbestimmte Zeit, und diesen Status haben wir ja auch bedingt noch heute bzw. wieder, auswirken würden, hat der Fußball-Verband Mittelrhein wie der Kreis Köln zunächst dafür plädiert, die unterbrochene Saison, sobald wieder möglich, fortzusetzen. Dafür gab es auch eine mehr als denkbar knappe Mehrheit bei unseren Vereinen, die jedoch bei 50,14 % (gesamter FVM) nicht wirklich tragfähig war. Etwas schneller als gedacht traten dann gewisse Lockerungen der Bestimmungen ein, die zu einer nachvollziehbaren Trendwende im Sinne eines Abbruchs der Saison führten.

Darüber haben dann die außerordentlichen Verbandstage des FVM auch entschieden, dies auch mit letztendlich doch eindeutigen Mehrheiten.

Vorher gab es fast unzählige Telefon- oder Videokonferenzen, Sie dürfen versichert sein, dass sich alle Verantwortliche im FVM und im Kreis vorbereitende Entscheidungen keinesfalls einfach gemacht haben, alle Vereine mit ins Boot genommen haben, wohl wissend, dass es nicht nur Gewinner geben würde.

Unter besonderen Bedingungen und Auflagen konnte die Spielzeit 2020/2021 dann wieder starten – jedoch letztendlich nur bis Ende Oktober. Die 2. Welle mit noch nie dagewesenen Inzidenzzahlen machte uns allen einen Strich durch die Rechnung.

Dabei muss betont werden, dass alle Vereine mit bewundernswertem Einsatz einen Spielbetrieb erst wieder ermöglicht hatten. Es wurden Hygienekonzepte erstellt, die primär von den unzähligen und unersetzlichen ehrenamtlichen Mitarbeitern unserer Vereine neben ihrer ohnehin schon umfassenden Arbeit in den Vereinen mit viel Aufwand umgesetzt wurden. Dies ist gar nicht hoch genug zu bewerten.

Nun sind wir wieder durch Covid-19 ausgebremst. Die Platzanlagen wie das gesamte Vereinsleben liegen brach. Wie lange noch, ist aktuell seriös sicher nicht zu beantworten. Neben der sportlichen Betätigung und dem Wettkampf fehlt uns allen vor allem auch der soziale und persönliche Umgang miteinander. Video- oder Telefonkonferenzen können gerade diesen sicher nicht oder nur sehr bedingt ersetzen. Trotzdem hat uns vor allem aber in der spielfreien Zeit imponiert, wie viele Vereine mit kreativen Ideen versucht haben, ihre Spieler*innen beim Fußball und bei Laune zu halten.

Vieles, was 2020 vom Kreis Köln wie in unseren Vereinen geplant war, konnte nicht stattfinden.

In diesem Jahr wurde der Fußballkreis 75 Jahre alt. Dazu hatten wir begleitend das eine oder andere geplant, dies war jedoch selbst in dem eher bescheiden vorgesehenen Umfang nicht umsetzbar. In diesem Zusammenhang zumindest der Hinweis auf unser „Festheft“ mit dem Titel „Anstoß zwischen Trümmern“. Dieses finden Sie auch im Downloadbereich dieser Homepage des Fußballkreises Köln.

Im April sollte unser Partnerverband SVFD, Stadtverband Fußball Dresden, mit einer C-Junioren-Mannschaft im Kreis Köln weilen. Die Hotels, Jugendherbergen und Sportplätze waren geschlossen, somit musste der jährliche Austausch ausfallen. Alle hoffen auf eine Fortsetzung in 2021.

Vier Vereine aus dem Kreis Köln (DJK Südwest Köln, Spvg. Rheindörfer Köln Nord, SpVg. Köln-Flittard, RSV Rath-Heumar) wollten ihr 100jähriges Bestehen feiern, leider nicht möglich, jedoch aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Die Endspielteilnehmer der Pokalendspiele des Kreises standen bei den Herren und Frauen fest, kurz vor der Austragung musste der Spielbetrieb wieder eingestellt werden, ob und in welcher Form diese noch nachgeholt werden können, ist leider noch offen.

Die Saison 2020/2021 begann planmäßig nach entsprechenden Vorplanungen, ist nun jedoch wieder seit Ende Oktober unterbrochen. Wie es weitergehen könnte, wird sich frühestens Anfang des neuen Jahres 2021 entscheiden können.

Im Bereich Freizeit- und Breitensport gab es weitgehend keinen Spielbetrieb, Wettbewerbe wie die „Ü-Meisterschaften“ mussten auf Kreis- wie Verbandsebene abgesagt werden.

Der obligatorische, alljährliche Ehrungsabend des Kreises Köln für primär verdiente Vereinsmitarbeiter, der uns auch sehr wichtig ist, konnte nicht stattfinden. Wir hoffen auf 2021, dann vielleicht auch mit mehr Ehrungen als in einem normalen Jahr.

Die wirklichen Pluspunkte des ablaufenden Jahres 2020 zu finden, fällt schon einigermaßen schwer.

Im Januar konnte noch vor dem eigentlichen Beginn der Pandemie ein Schiedsrichter-Anwärterlehrgang beim 1. FC Köln regulär beendet werden. Dies gelang dann, wenn auch mit Unterbrechung, bei den C-Lizenz-Ausbildungen bei Weiler-Volkhoven und Schwarz-Weiß Köln sowie dem FC Germania Zündorf. Unterbrochen sind dagegen aktuell noch die beiden Ausbildungen beim SSV Roggendorf-Thenhoven sowie bei DJK Viktoria Buchheim.

Positiv vor allem, dass wir im Kreis Köln mit der Umwandlung von Tennen- in Kunstrasenplätze durchaus einen Schritt weiter gekommen sind.

Sechs neue Plätze wurden komplett mit neuem Belag fertig gestellt: Stammheimer Ring (TuS Stammheim), Wuppertaler Straße (FC Germania Mülheim und DJK Viktoria Buchheim), Ivenshofweg (Spvg. Rheindörfer Köln Nord), Rochusstraße (DJK Roland West), An der Lenzwiese (Gremberg-Humboldt) und Prälat-Wolker-Anlage (DSK Köln, Eintracht Köln und GSV Galanolefkos-Hellas). Begonnen haben zudem die Arbeiten beim SV Rot-Weiß Zollstock sowie beim SV Auweiler-Esch.

Immerhin konnte das DFB-Pilotprojekt Kinderfussball (3-gegen-3-Liga) im Kreis Köln eine weitere positive Entwicklung vermelden.

Auch erwähnenswert: Die Stadt Köln hat im November zusätzlich eine Million Euro als Jugendbeihilfe für die Vereine zur Verfügung gestellt, die im Dezember über den Stadtsportbund Köln an die Kölner Vereine ausgezahlt wurde.

Eines sei betont, die Gesundheit der gesamten Bevölkerung hat absolute Priorität, ist auch wichtiger als unser geliebter Fußball, auch wenn nicht immer alle behördlichen Entscheidungen und Anordnungen auch aufgrund der bundesweiten Uneinheitlichkeit komplett nachvollziehbar waren.

Es war natürlich auch in vielen Bereichen des Lebens ein Jahr voller Herausforderungen. Es mussten Entscheidungen getroffen werden, welche nicht jedem gefallen haben, aber es musste entschieden werden.

Seien wir alle optimistisch und zuversichtlich, dass die nun zwangsweise wieder getroffenen - zwar harten - Maßnahmen und die Erwartung von Impfungen uns baldigst auf ein „normales“ Leben hoffen lassen und wir uns im Laufe 2021 wieder auf normalem Wege wieder begegnen können, auch wenn uns sicher das Thema Corona noch eine gewisse Zeit begleiten wird.

Vielleicht hilft uns dabei auch ein wenig die Kölsche Mentalität und entsprechender Optimismus, frei nach dem Motto „Et hätt noch immer jot jejange“. Halten Sie auch Ihren und unseren Vereinen die Treue, die dies gerade in schwierigen Zeiten verdient haben.

-wjs-

 

 

 

 

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