Die alte Spielzeit ist für einige Mannschaften erst seit wenigen Tagen Geschichte, da beginnt die neue schon ein wenig Zauber zu versprühen. Am Freitag, 4. Juli, 19 Uhr, wird in Hennef die erste Runde im Bitburger-Pokal ausgelost. Die Ziehung wird erneut live via Facebook übertragen. Ermittelt werden 32 Paarungen, die eine Woche vor Meisterschaftsbeginn, am Wochenende des 23. und 24. August ausgetragen werden. Ausnahme sind die Partien mit Beteiligung der Regional- und Drittligisten. Diese werden bereits am 20. August bestritten. Für die 64 Mannschaften wird die Auslosung damit zu einem mit Spannung erwarteten Termin. Schließlich geht es darum, den Fixpunkt der Vorbereitung kennenzulernen.
„Ich bin gespannt, wen wir als Gegner erwischen“, sagt Marian Wilhelm, der beim Titelverteidiger Viktoria Köln vom Co-Trainer zum Chefcoach geworden ist und damit das Erbe des langjährigen Coaches Olaf Janßen angetreten hat. Er freue sich immer auf den Wettbewerb, auf die Matches bei den Vereinen aus der Region, betont Wilhelm. Dass es bei unterklassigen Gegnern nicht immer so professionell zugehe wie in der Dritten Liga und auch schon mal improvisiert werde, mache den Charme aus. „Für unsere Gegner sind das spezielle Spiele, auf die alle heiß sind. Daher begegnen wir diesen Mannschaften mit größtem Respekt, was sich in den vergangenen Jahren ausgezahlt hat“, erklärt Wilhelm. Auf Verbandsebene setzten sich Viktoria und die Vorgängervereine inzwischen zehnmal durch – inklusive zweier Titelhattricks 2014, 2015, 2016 und 2021, 2022, 2023.
Das Finale steigt am 23. Mai 2026 in Köln
Die letzten Cup-Siege feierte man im heimischen Stadion, dem Sportpark Höhenberg, wo am 23. Mai 2026 erneut das Finale steigen wird. „Diese Austragungsstätte ist für uns natürlich nochmal eine Extramotivation“, stellt Wilhelm klar. Sein Vorgänger Janßen habe mit dem jüngsten Bitburger-Pokalsieg dort einen perfekten Abschied aus Köln erlebt, meint er. Nun kann Wilhelm vom perfekten Abschluss seiner Premierensaison als Viktoria-Chefcoach träumen.
Vom Pokalerfolg geträumt werden darf aber auch andernorts. Dank der Reform des Wettbewerbs wartet der Bitburger-Pokal mit einem Superlativ auf: Das Teilnehmerfeld ist auf 64 Teams angewachsen und damit das größte Starterfeld, das es jemals gegeben hat. Neben den teilnahmeberechtigten Regional- und Drittligisten aus dem FVM-Gebiet sind für den neuen Bitburger-Pokal auch alle teilnahmeberechtigten Mittelrheinligisten vorqualifiziert. Das übrige Feld wurde im Rahmen der Bitburger-Kreispokalendspielen ermittelt, an dem alle ersten Mannschaften ab der Landesliga abwärts teilnehmen.
Teilnehmerfeld ist größer und bunter geworden
Die damit verbundene Hoffnung, dass das Teilnehmerfeld auf Verbandsebene dadurch bunter wird und insbesondere auch kleinere Vereine die Möglichkeit haben, sich über den Bitburger-Kreispokal für die Verbandsebene zu qualifizieren und die Chance haben, das große Los zu ziehen, hat sich aus Sicht des neuen FVM-Vizepräsidenten Markus Müller voll erfüllt: „Neben den großen Namen sind dieses Jahr auch Mannschaften aus der Kreisliga B dabei. Eine solch breite Streuung und damit eine hervorragende Repräsentanz des Amateurfußballs am Mittelrhein gab es im Bitburger-Pokals noch nie, damit hat die Reform eines ihrer Ziele bereits erreicht“.
Frank Kretschmer ist Vorsitzender des TuS Roisdorf und damit eines dieser besagten B-Ligisten. „Wir freuen uns auf den Wettbewerb“, sagt er. Für seinen Verein sei der Bitburger-Pokal Neuland. „Und wenn man schon mal dabei ist, hätten wir selbstverständlich auch gerne einen namhaften Gegner zugelost“, erklärt Kretschmer. Die Mannschaft seines Bornheimer Vereins hatte den Kreispokal auf Rang vier abgeschlossen und so die Tür zum Cup auf Mittelrheinebene aufgestoßen. „Die Jungs werden die Auslosung sicherlich zusammen gucken“, sagt er. Und an Motivation, vielleicht auch einen deutlich höherklassigen Gegner zu ärgern, fehle es der jungen Truppe um ihren neuen Coach Roland Ewertz sicherlich auch nicht, macht er klar.
Fair-Play hat sich bezahlt gemacht
Da acht vakante Plätze von den besten Teams im WestLotto-Fair-Play-Pokal eingenommen werden, sind zudem Mannschaften dabei, die sich durch ein vorbildliches Miteinander ausgezeichnet haben. Zu diesen Teams gehört der SV Nierfeld. „Die Regelung finde ich sehr gut“, stellt SV-Trainer Dirk Scheer klar. Es werde belohnt, dass sich seine Mannschaft trotz des letztlich erfolglosen Kampfes gegen den Abstieg aus der Bezirksliga auf dem Platz fair verhalten habe. „Jetzt haben wir mit dem Bitburger-Pokal ein Highlight, auf dem wir aufbauen können“, sagt Scheer, der am liebsten direkt einen großen Gegner erwischen würde.
Der Landesliga-Absteiger SC Erkelenz hat sich seine Teilnahme ebenfalls über die Fair-Play-Wertung verdient. Der Cup könne dem Team einen positiven Push geben, glaubt Achim Pellen, der Zweite Vorsitzende des Vereins, der in den 1980er- und 1990er-Jahren sich in der Verbandsliga einen Namen machte. „Wir haben ein schönes Stadion und freuen uns auf einen attraktiven Gegner“, so Pellen mit Blick auf die Auslosung am Freitag.
Im Bitburger-Pokal werden fünf Runden gespielt, bis die beiden Finalisten feststehen. Klassentiefere Teams haben immer Heimrecht. Ergibt sich dies aus der gezogenen Partie nicht, wird das Heimrecht getauscht. Das Endspiel steigt am 23. Mai 2026 im Kölner Sportpark Höhenberg. Der Gewinner tritt in der ersten Runde des DFB-Pokals an.
Das Teilnehmerfeld im Bitburger-Pokal der Herren 2025/26 mit 10 Vereinen aus dem Fußballkreis Köln ist hier abrufbar.