Das zweite Halbfinale im Bitburger-Pokal wird zum Aufeinandertreffen zweier Schwergewichte des Fußballs am Mittelrhein. Am Dienstag (19.30 Uhr) erwartet Fortuna Köln den Regionalligarivalen Alemannia Aachen im Kölner Südstadion an der Vorgebirgsstraße. Beide Vereine eint eine große Vergangenheit. Die Klubs spielten einst in der Ersten Liga, vor allem aber gehörten sie viele Jahre lang zum Kreise der deutschen Zweitligisten. Die Alemannia belegt in der Ewigen Tabelle der 2. Bundesliga Platz drei, die Fortuna Rang fünf. Die Gegenwart spielt sich derweil in der Regionalliga West ab. Und das unter unterschiedlichen Vorzeichen. Die Kölner um ihren Coach Alexander Ende durften bis vor wenigen Wochen von Meisterschaft und Aufstieg träumen, während Aachen trotz einer bislang starken Rückrunde immer noch um den Klassenerhalt kämpft.
„Wir haben die Kurve bekommen, zuletzt konstant gepunktet und brutal aufgeholt, aber wir sind noch nicht durch“, sagt Alemannia-Trainer Fuat Kilic. Angesichts der harten englischen Wochen gelte es bis zum Saisonende, gut mit den Kräften hauszuhalten. Das heißt aber nicht, dass er im Pokal etablierte Akteure schonen wird. „Wir werden die vermeintlich beste Mannschaft aufstellen. Denn dieser Wettbewerb ist sehr wichtig für uns“, betont Kilic. Die Aussicht auf ein Finale, einen Titel und die Teilnahme am DFB-Pokal ist schlicht zu verlockend für Spieler und Verantwortliche und zu bedeutend für den Traditionsverein aus dem Westen der Republik.
Kilic lobt den Gegner
Der Aachener Coach sieht die Fortuna leicht im Vorteil. „Das ist qualitativ eine sehr gute Mannschaft, die nicht umsonst in der Spitzengruppe mitmischt“, meint er. Doch im Liga-Duell habe man gezeigt, wie man Paroli bieten könne. Das besagte Duell ist erst wenige Tage alt. Am Samstag trennten sich die beiden Rivalen im Südstadion 0:0. „Wir werden sicherlich etwas freier aufspielen, denn ein Unentschieden ist ja ausgeschlossen“, sagt Kilic. Er muss auf Frederic Baum verzichten, der sich an der Schulter verletzt hat. Auch für Sebastian Schmitt und Tim Korzuschek kommt die Partie zu früh.
Fortuna-Coach Ende kann derweil aus dem Vollen schöpfen. Der Vorfreude verleiht dies zusätzlichen Rückenwind. „Ich freue mich unheimlich auf dieses Spiel“, macht Ende deutlich. „Es ist ein Halbfinale unter Flutlicht, vor den eigenen Fans. Mehr geht kaum“, sagt er. Ende erwartet ein spannendes und emotionales Spiel zweier Mannschaften, die alles dafür tun werden, um sich den Traum vom Finale zu erfüllen. Für ihn selbst hätte das eine besondere Note. Seit einigen Wochen ist sein Abschied zum Saisonende ausgemachte Sache und nichts wäre für Ende schöner, als mit einem Titel zu gehen.
Im Finale wartet Viktoria Köln
Der Glaube an die eigene Elf ist uneingeschränkt vorhanden. „Wir haben uns bisher im Pokal immer gut präsentiert und auch am Samstag in der Partie gegen Aachen einige gute Ansätze gezeigt. Steigern müssen wir uns vor allem im letzten Drittel. Dort sollten wir konzentrierter und zielstrebiger spielen“, fordert er.
Der Gegner im Endspiel steht derweil fest. Drittligist Viktoria Köln machte am Ostersamstag mit einem überzeugenden 8:0-Sieg beim Landesligisten 1. FC Spich den Einzug ins Finale perfekt. Dieses Spiel wird am 21. Mai im Sportpark Höhenberg, also der gewohnten Spielstätte, gewissermaßen dem Wohnzimmer der Viktoria, ausgetragen. „Das ist auf jeden Fall etwas Besonderes. Uns erwartet ein Spiel mit riesen Atmosphäre. Egal, ob es gegen Aachen oder die Fortuna geht“, so der Viktoria-Trainer Olaf Janßen.
Im Bitburger-Pokal werden insgesamt sechs Runden (inklusive Finale) ausgespielt. Klassentiefere Teams genießen bis einschließlich Halbfinale Heimrecht. Der Sieger des Bitburger-Pokals qualifiziert sich für die erste Runde des DFB-Pokals.
Bitburger-Pokal der Herren
Halbfinale:
- 1.FC Spich (LL) - FC Viktoria Köln (3. Liga) 0:8.
- SC Fortuna Köln (RL) – TSV Alemannia Aachen (RL) Dienstag, 3. Mai, 19.30 Uhr.
Finale: 21. Mai 2022 im Sportpark Höhenberg
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Die aktuellen Ansetzungen finden Sie unter www.fussball.de.
