Gegen das Vergessen, gegen Rassismus: Spieler von Viktoria Köln und Blau-Weiß Köln besuchen EDL-Haus

Gegen das Vergessen, gegen Rassismus: Spieler von Viktoria Köln und Blau-Weiß Köln besuchen EDL-Haus

Gemeinsam gegen das Vergessen und gegen Rassismus: Im Rahmen des vom BMI-geförderten DFB-Projektes “Fußball Verein(t) gegen Rassismus” haben Jugendspieler vom SC Blau-Weiß 06 Köln das EL-DE-Haus in Köln besucht. Zusammen mit den U15- und U14-Junioren von Viktoria Köln bekamen die Nachwuchskicker eine Führung durch das NS-Dokumentationszentrum am Appellhofplatz.Viktoria Köln ist gemeinsam mit dem FVM einer von vier Pilotstandorten des DFB-Projektes “Fußball Verein(t) gegen Rassismus”.

Zwischen 1935 und 1945 diente das EL-DE-Haus den Nationalsozialisten als Gestapodienststelle und Gefängnis. Inschriften Gefangener sind noch heute in den Gefangenenzellen zu sehen. Es steht symbolisch dafür, dass die Zeit weit zurück scheint, das Thema aber weiterhin aktuell ist. Die jungen Nachwuchskicker wurden im NS-Dokumentationszentrum an die Themen Rassismus, Verfolgung und vielen mehr herangeführt und lernten die Bedeutung von Toleranz und Menschlichkeit zu schätzen.

Etwa lernten die Jugendfußballer das Schicksal des damals jugendlichen Hans Weinsheimer kennen. Sein Vater Johann Weinsheimer war in einer kommunistischen Widerstandsgruppe in Köln-Poll aktiv, die Flugblätter herstellte und verbreitete. Hans half dabei, die Flugblätter zu verteilen oder an Bunkern oder Bäumen zu befestigen. Hans pflegte auch Verbindungen zur bündischen Jugend und zu den Edelweißpiraten. Wegen der Teilnahme an einer Fahrt der bündischen Jugend war er Ende 1943 verhaftet und für zwei Tage im Gestapogefängnis inhaftiert worden. Zweimal war der Teenager im EL-DE-Haus inhaftiert. Mit 15 Jahren.

In etwa diesem Alter sind auch die Jungs aus den teilnehmenden Teams. Sebastian Lohr von Viktoria Köln war von dem Bildungstag im EL-DE-Haus mehr als überzeugt: “Die Führung war sehr interessant und kurzweilig gehalten. Außerdem halte ich es für wichtig, dass wir uns als Verein für dieses Thema einsetzen und entsprechend auch unsere Spieler damit konfrontieren. Die Rückmeldung der Jungs dazu war im Nachgang auch ausschließlich positiv.”

In vier 15-er-Gruppen wurden alle Teilnehmer aufgeteilt. Für den SC Blau-Weiß Köln war Trainer Andre Reale dabei. Vonseiten des Viktoria-Nachwuchsleistungszentrums nahmen unter anderem Yannik Hohmann (Administrativer Leiter NLZ) und Friedhelm Fröhlich (Pädagogischer Leiter NLZ) sowie die Trainer Simon Arndt (U15), Sebastian Lohr und Edmund Rieb (beide U14) teil. Komplettiert wurde die Gruppe durch Nicole Martins Moiteiro, Projekt-Koordinatorin „Fußball Verein(t) gegen Rassismus“ (Fußball-Verband Mittelrhein) und Lisa Schiepan (Gemeinwohl & CSR Viktoria Köln)

„Im Rahmen des Pilotprojektes leisten wir gemeinsam mit Viktoria Köln einen Beitrag zur Prävention und Bildung”, erklärte Nicole Moiteiro. „Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus möchten wir die Jugendspieler sensibilisieren, sich mit den Themen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt tiefergehend auseinanderzusetzen.“

Unter dem Motto "Misch Dich ein" sollen bis zum 2. April mehr als 800 Projekte für das Thema Rassismus sensibilisieren.

 

Mehr zum Thema:

Eine News zu den Internationale Wochen gegen Rassismus „Misch dich ein“ lesen Sie hier.

Zur Unterseite "Gemeinsam Fußball" des FVM gelanden Sie hier. Dort finden Sie unter anderem den FVM-Standpunkt zu Gewalt, Diskriminierung und Extremismus im Fußballsport.

Weitere Informationen zum Projekt "Fußball Verein(t) gegen Rassimus" erhalten Sie hier.

 

Text: Viktoria Köln, fvm.de Bilder: Viktoria Köln
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