Am Donnerstagvormittag haben in Köln die Abschlussturniere des Pilotprojekts „Fußball macht Schule“ stattgefunden. Wer gewonnen hat, spielte bei der gemeinsamen Initiative des FVM, der Stadt Köln und des DFB nur eine untergeordnete Rolle.
Es wurde gedribbelt, gejubelt und nach der einen oder anderen Niederlage gab es auch enttäuschte Gesichter. So ist der Fußball. Mal gewinnt man, aber eben nicht immer. Das war auch beim Abschlussturnier des Pilotprojektes „Fußball macht Schule“ auf den Vorwiesen des RheinEnergieStadions so. Die Organisatoren um DFB-Projektleiter Laurenz Bubach musste neben der Koordination des sportlichen Geschehens auch immer die Wetter-Apps genau im Blick. Denn für den Vormittag waren stärkere Regenfälle, vielleicht sogar Gewitter angekündigt.
Die Initiative hatte der FVM im vergangenen Sommer mit Schuljahresbeginn 2024/2025 gemeinsam mit der Stadt Köln und dem DFB gestartet. An 16 Grundschulen im Kölner Stadtgebiet haben qualifizierte und lizenzierte Trainer*innen zusammen mit dem Schulpersonal im Offenen Ganztag zwei Stunden pro Woche Kleinfeldfußball angeboten. Weitere Partner waren die Deutsche Sporthochschule Köln und der Bund Deutscher Fußballlehrer.
„Freude an der Bewegung vermitteln“
Sandra Fritz, Geschäftsführerin des FVM, war gemeinsam mit Oliver Zeppenfeld, Teamleiter Qualifizierung beim FVM, vor Ort und freute sich über die Begeisterung der jungen Fußballerinnen und Fußballer. „Es ist einfach großartig zu sehen, mit welcher Leidenschaft die Schülerinnen und Schüler hier kicken und gemeinsam Spaß haben“, sagte Fritz. „Und genau das war auch die Grundidee der Initiative: Uns ging und geht es nicht darum, neue Nationalspielerinnen und Nationalspieler zu finden. Wir wollen den Kindern Freude an der Bewegung vermitteln. Dass das funktioniert, kann man hier und heute eindrucksvoll beobachten.“
An diesem Vormittag fanden insgesamt 132 Begegnungen statt. Gespielt wurde jeweils zehn Minuten im Drei gegen Drei auf vier Minitore. Zehn Schulen mit insgesamt 120 Kindern waren Start. Auch die GGS Kopernikusstraße aus Köln-Buchforst war dabei. „Bei uns hatten im Rahmen des Projekts bis zu 40 Kinder die Möglichkeit, nach der Schule Fußball zu spielen“, erklärte OGS-Betreuer Tom Lohleit. „Das Angebot wurde wirklich super angenommen. Für viele der Kids war die Trainingseinheit der Höhepunkt der Schulwoche. Das war eine tolle Initiative, die allen Beteiligten viel gebracht hat.“
Fortsetzung der Aktion im kommenden Schuljahr
Othman geht an der GGS Kopernikusstraße in die erste Klasse. Der Siebenjährige sagte in der Pause zwischen zwei Partien: „Das Turnier heute macht richtig Spaß. Leider haben wir bisher mehr Spiele verloren als gewonnen. Aber es ist nicht vorbei. Das nächste Spiel wollen wir gewinnen. Das wöchentliche Training in der OGS war echt cool. Ich hoffe, dass das im nächsten Schuljahr weitergeht.“
Die Planungen für die Fortsetzung laufen bereits auf Hochtouren: Die entstandenen Personalkosten für die Trainerinnen und Trainer im Premierenjahr hatte die Stadt Köln einmalig übernommen. Im kommenden Schuljahr müssen die Träger des Offenen Ganztages der Schulen das Projekt selbst finanzieren. Neu wird dann auch die Kooperation mit dem 1.FC Köln, welcher als Projektpartner vor allem in Sachen Trainer*innen und administrative Arbeit unterstützen wird.
Kinder für den Vereinsfußball begeistern
„Wir sind selbstverständlich sehr daran interessiert, dass das Projekt auch im kommenden Jahr durchgeführt wird. Wenn möglich, gerne an noch mehr Grundschulen“, ergänzte FVM-Geschäftsführerin Sandra Fritz. „Wir müssen es in dieser Altersgruppe schaffen, die Kids für den Sport zu begeistern. Da wird die Grundlage gelegt. Die Erfahrungen zeigen, dass sie dann auch dabeibleiben, wenn sie einmal Interesse entwickelt haben. Optimal wäre es natürlich, wenn möglichst viele Kinder über dieses Schulangebot auch den Weg in unsere Vereine finden würden.“
Die ursprüngliche Idee des Projekts hatte Andreas Rettig, DFB-Geschäftsführer Sport. Der 62-Jährige erklärte: „Der DFB tut im Bereich Schule bereits unglaublich viel. Dieses Engagement treiben wir mit dem Projekt Fußball macht Schule weiter voran“. Rettig machte darüberhinausgehend deutlich, wie sehr auch ihm mehr Bewegung für alle Schüler*innen, nicht nur die fußballerischen Talente unter ihnen, am Herzen liegt: „Es geht nicht darum, den nächsten Musiala oder Wirtz zu entdecken, und auch nicht nur um den Fußball. Es geht um den Sport insgesamt, der einen höheren Stellenwert bekommen muss. Da müssen wir vom Ankündigen ins Machen kommen!“
Grundschulen aus der Südstadt und Kalk holen den Titel
Genau das gelang mit dem Projekt „Fußball macht Schule“ auf beeindruckende Art und Weise. Und ganz am Ende wurden dann auch noch die stolzen Siegerinnen und Sieger geehrt. Beim Finalturnier der ersten beiden Klassen siegte die Grundchule Mainzer Straße aus der Südstadt. Den Pokal der Teams, die sich aus Dritt- und Viertklässler*innen zusammensetzten, gewann die Grüneberg-Schule in Kalk. Dem Anlass entsprechend hatte sogar das Wetter den gesamten Vormittag über mitgespielt. Die angekündigten Gewitter waren ausgeblieben.